Turner- und Heimatlieder

Das Singen wird bei den Turnern traditionell groß geschrieben, das zeigen die vielen alten Turnerlieder die es gibt. Natürlich wird auch beim TGV Horn des öfteren in gemütlicher Runde gesungen, auch einige Turnerlieder sind überliefert, und so mancher kann die Melodien und die Texte, für diejenigen, denen die Lieder nicht so geläufig sind, haben hier die Chance die Texte noch ein wenig zu üben!

In Horn bin ich zu Haus (Heimatlied)

Melodie und Text: Michael Stößl, Leinzell Dezember 2007

Ich kenne ein Dorf das ist klein aber fein,
hoch über dem Leintal es thront.
Dies Dorf ist die teure Heimat mein,
wo Freud und Geselligkeit wohnt.
Liegt herrlich im Grünen, am sonnigen Rain,
der Ort ist ein strahlend Idyll!
Ein See Wald und Wiesen rahmen in ein,
nun hör' was ich dir sagen will:

Im schönen Dörflein Horn bin ich zu Haus,
wo ich geboren bin, kenn ich mich aus.
Drum stehe ich zu dir, geh niemals fort,
mein liebes Dörflein Horn, mein Heimatort.

Dass ich hier leben darf, ist meine Freud,
ich danke dem Herrgot dafür!
Das Schloss hoch am Berge es grüßt schon von weit,
es ist eine herrliche Zier!
Die Glocken des Kirchleins sie klingen durchs Tal,
und laden zur Sonntagsmess' ein.
Ich möchte sie noch hören viel tausendmal
Und nirgends wo anders mehr sein! (Ref.)

Die Burschen sind schneidig, die Mädchen sind schön,
wohl dem, der sein' Schatz bei uns find't.
Die Horner in Turnererhren stehn,
auch viele hier Musiker sind.
Die Menschen sind fröhlich und haben Humor
Und feiern bis spät in die Nacht!
Man sitzt, isst und trinkt und singt im Chor
Bis morgens die Sonne erwacht. (Ref.)

Und ziehen auch viele Jahre durchs Land,
flieh'n Sommer und Winter dahin,
mein Heimatort ich reich' dir die hand,
egal, wo auch immer ich bin!
Und bin ich einst alt, schau ich gerne zurück,
hin wo meine Wurzeln sind.
Hier, wo ich erlebt meiner Jugend Glück,
und wo meine Ruh ich einst find. (Ref.)

Wir Turner sind fidele Leut

1.
Wir Turner sind fidele Leut,
Und Leben stets nach Turnersweise,
bei uns wird keine Müh gescheut,
und Frohsinn herrscht bei uns im Kreise.
|: Wir sind ein Volk, das stets getreu (Gut Heil)
dem Vater Jahn steht mutig bei. :|

2.
Die Freiheit unser höchstes Gut,
erkämpfen wir mit uns´rem Blute,
wir kämpfen mit dem höchsten Gut
und züchtigen mit uns´rer Rute.
|: Für die Freiheit kämpft der Turnersmann,
er kämpft solang er kämpfen kann, :|

3.
Drum Turner auf zum lustigen Spiel
geht frisch ans Werk nach Turnersweise.
Erringet euch der Punkte viel
und bringt nach Hause schöne Preise.
|: Die Braut erwartet euer schon
ein Kuß von ihr wird euer Lohn. :|

Turner, auf zum Streite

1.
Turner, auf zum Streite! treten in die Bahn,
Kraft und Mut geleite uns zum Sieg hinan!
ja, zu hehrem Ziel führet unser Spiel, ja, zu hehrem Ziel führet unser Spiel!

2.
Nicht mit fremden Waffen schaffen wir uns Schutz,
was uns anerschaffen, ist uns Schutz und Trutz;
/: bleibt Natur uns treu, stehn wir stark und frei. :/

3.
Über Reck und Barren, in die freie Luft,
strebt mit starken Armen, strebt mir starker Brust,
/: Männer stark und wahr, strahlt der Himmel klar. :/

4.
Wie zum Turnerspiele, ziehn wir in die Welt;
der gelangt zum Ziele, der sich tapfer hält.
/: Männern, stark und wahr, strahlt der Himmel klar. |:

5.
Auf denn, Turner, ringet, prüft der Sehnen Kraft,
doch zuvor umschlinget euch als Brüderschaft!
/: Großes Werk gedeiht nur durch Einigkeit! :/

A. H. Weismann, 1841

Wir wollen zu Land ausfahren

Worte: Hjalmar Kutzleb, Weise: Kurt v. Burkersroda

1.
Wir wollen zu Land ausfahren, wohl über die Fluren weit,
aufwärts zu den klaren Gipfeln der Einsamkeit!
Lauschen, woher der Bergwind braust,
schauen, was hinter den Bergen haust
|: und wie die Welt so weit :|

2.
Fremde Wasser dort springen, sie sollen uns Weiser sein,
wo wir wandern und singen Lieder ins Land hinein.
Und brennt unser Feuer an gastlicher Statt,
so sind wir geborgen und schmausen uns satt,
|: und die Flammen die leuchten darein :|

3.
Und wandelt aus tiefem Tale heimlich und still die Nacht
und sind vom Mondenstrahle Gnomen und Elfen erwacht,
dämpfet die Stimmen, die Schritte im Wald,
so hört ihr und seht ihr manch´ Zaubergestalt,
|: die wallt mit uns durch die Nacht :|

4.
Es blüht im Walde tief drinnen die blaue Blume fein,
die Blume zu gewinnen, ziehn wir ins Land hinein.
Es rauschen die Bäume, es murmelt der Fluß
und wer die blaue Blume finden will,
|: der muß ein Wandervogel sein :|

Wenn alles grünt

Wort und Weise: Carl Schefbuch, Bad Cannstatt, gest. 1931

1.
Wenn alles grünt, wenn alles blüht, die Bäume schlagen aus,
ja dann ziehn wir Turner wohlgemut, ein grünes Stäußlein auf dem Hut,
zur Turner-Stadt hinaus, zur Turner-Stadt hinaus.

2.
Uns wohlbekannt winkt mit der Hand ein holdes Mägdelein,
Gut Heil, ihr schmucken Turner ihr, ihr zieht nun fort und lasst uns hier,
ach könnt' ich bei euch sein, ach könnt' ich bei euch sein.

3.
So geht's nun fort von Ort zu Ort, wohl über Berg und Tal,
durch Feld und Wald, durch Stadt und Land, ja überall sind wir bekannt,
als lust'ge Turnerschar, als lust'ge Turnerschar.

4.
Bald angelangt am Ziele dann, labt uns ein frischer Trunk,
nach froher Rast und süßer Ruh' geht's wiederum der Heimat zu,
so lebt der Turnersmann, so lebt der Turnersmann.

Wem der Jugend Ideale

Worte: Th. Schmidt, 1879, Weise: Jos. H. Stuntz

1.
Wem der Jugend Ideale
Noch das Leben nicht geraubt,
Wer an Freundschaft und an Freiheit
Noch mit glüh'nder Seele glaubt,
Wer noch hehr und heilig achtet,
Deutsches Wort und deutsche Kraft,
|: Der sei allezeit willkommen
In der deutschen Turnerschaft! :|

2.
Graden Sinn und schlichte Sitten,
Frischen Körper, frischen Geist
Will ich an dem deutschen Manne
Rühmen mir zu allermeist;
Was die Väter einstmals schmückte
In der grauen Heldenzeit,
|: Werde nicht in unsern Tagen
Der Vergessenheit geweiht! :|

3.
Zwar die finstern Wälder wichen
Langsam einer heitren Flur
Und es zwang den rauhen Krieger
Die gewaltige Kultur;
Aber deutsch sind uns geblieben
Sprache, Herz und Manneskraft,
|: Und wir woll'n sie treulich pflegen
In der deutschen Turnerschaft! :|

4.
Im gesunden Körper wohne
Frischer Geist und froher Sinn,
Schrieben unsres Bundes Gründer
Einst auf unsre Fahne hin.
Laßt uns alle rüstig streben,
Daß es fürder also sei,
|: Daß der Bund zu allen Zeiten
Wachse, blühe und gedeih! :|

Wer turnt, hat mehr vom Leben

Refrain:
Wer turnt, hat mehr vom Leben.
Ja, das sagte schon Turnvater Jahn.
Wer turnt, hat mehr vom Leben.
Jedes Kind, jede Frau jeder Mann.
Wer turnt, wird immer jung sein,
Wird gesund und voller Schwung sein.
Wer turnt hat mehr vom Leben.
Ja, das sagte schon Turnvater Jahn.

1.
Nimm die Beine in die Hand,
und laufe durch das Land,
Spring in´s Wasser, spiele Ball,
sich bewegen kann man überall.
Treib Gymnastik, - früh und spät,
übe fleißig am Gerät, -
in der Halle und im Frei´n!
Tu es mit andern im Verein.

Refrain:

2.
Auf den Jahrgang kommt`s nicht an,
es tut jeder, was er kann.
Dazu braucht man keinen Mut,
und dem Kreislauf, ja, dem tut´s gut.
Steh nicht abseits, mach doch mit.
Selber turnen, das macht fit.
Nimm die Turnschuh, treibe Sport,
man verlangt ja keinen Weltrekord!

Refrain:

3.
Unser Turnfest feiern wir,
Nicht woanders, sondern hier.
Jeder Turner denkt daran,
in der Hasenheide fing es an.
Die ersten hundert Jahr,
feiern wir in diesem Jahr.
Wer das Hobby Turnen hat,
ist dabei und schaut auf diese Stadt.
Refrain:

Was ziehet dort unten das Tal entlang

1.
Was ziehet dort unten das Tal entlang? Eine Schar im weißen Gewand!
Wie mutig brauset der frohe Gesang! Die Töne die sind mir bekannt;
sie singen von Freiheit und Vaterland, ich kenne die Schar im weißen Gewand:
Gut Heil, Gut Heil, Gut Heil, die Turner ziehen aus! Gut Heil, Gut Heil, Gut Heil, die Turner ziehen aus!

2.
Die Turner ziehen ins grüne Feld, hinaus zur männlichen Lust,
daß Übung kräftig die Glieder stählt, mit Mut sich füllet die Brust.
Drum schreiten die Turner das Tal entlang, drum tönet ihr mutiger, froher Gesang:
/: Gut Heil! du fröhliche Turnerlust! :/

3.
O sieh! wie kühn sich der Blick erhebt, wenn der Arm den Gegner erfaßt,
und frei, wie der Aar durch die Lüfte schwebt, erhebt sich der Turner am Mast;
dort schaut er weit in die Täler hinaus, dort ruft er's froh in die Lüfte hinaus:
/: Gut Heil! du fröhliche Turnerlust! :/

4.
Es ist kein Graben zu tief, zu breit, hinüber mit flüchtigem Fuß,
und trennt die Ufer der Strom so weit, - hinein in den tosenden Fluß!
Er teilt mit Arm der Fluten Gewalt, und aus den Wogen sein Ruf noch erschallt:
/: Gut Heil! du fröhliche Turnerlust! :/

5.
So wirbt der Turner um Kraft und Mut mit Frührots freundlichem Strahl,
bis spät sich senket der Sonne Glut und Nacht sich bettet im Tal.
Und klinget der Abendglocke Klang, dann ziehn wir nach Hause mit fröhlichem Sang:
/: Gut Heil! du fröhliche Turnerlust! :/

Wilhelm Hauff, gest. 1827